Nachhaltig Wäsche waschen und trocknen: So gelingt es

Nachhaltig Wäsche waschen, wie gelingt das eigentlich? Vielleicht beschäftigt dich diese Frage, angesichts globaler Diskussionen zum Klimawandel und Umweltschutz, schon länger. Nutze zusätzlich das Ratgeberwissen von Leifheit und erfahre, wie du deinen Alltag ökologischer gestalten kannst und welche Umwelttipps sich stressfrei in dein Leben integrieren lassen.

Schon allein der richtige Umgang mit Waschprogrammen und Waschpulver spart jede Menge Ressourcen. Das ist ein erster Schritt zur Umweltentlastung und schont gleichzeitig deine Haushaltskasse. Mach dich also schlau, denn nachhaltiges Wäschewaschen und Wäsche trocknen im Haushalt zahlt immer auf den Schutz der Umwelt ein.


 

So belasten Waschpulver und Co. das Abwasser

Wusstest du, dass laut Umweltbundesamt  jährlich circa 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel an private Haushalte verkauft werden? Bei knapp der Hälfte davon handelt es sich um Waschpulver und ein Sechstel der Menge machen Weichspüler aus. Experten der Behörde ermittelten, dass der daraus resultierende Chemikalieneintrag in das Abwasser mehr als 560.000 Tonnen pro Jahr ausmacht, Tendenz steigend. Gemeint sind chemische Stoffe bzw. Verbindungen wie zum Beispiel:

  • Tenside
  • Duftstoffe
  • Phosphonate
  • Enzyme
  • Silicone
  • Optische Aufheller

     

Hinweis: Der Anteil der nicht leicht abbaubaren Bestandteile nahm in der Vergangenheit dabei stetig zu. Daran erkennst du, dass der Einsatz von Waschmitteln und Co. das Abwasser erheblich belastet.


 

 

Wie kann ich umweltfreundlich Wäsche waschen?

Die gute Nachricht zuerst: Nachhaltig waschen bzw. Wäsche trocknen ist keine Raketenwissenschaft. Es sind häufig die kleinen Stellschrauben, an denen du in deinem privaten Leben drehen kannst, um mit alten Gewohnheiten zu brechen und ein umweltbewussteres Verhalten zu entwickeln. Im Folgenden erfährst du, wie du umweltfreundlich waschen kannst und welche Vorteile du dadurch generiest.


 

Tipp 1 – Ökologisch Wäsche waschen heißt: seltener waschen

So simpel es klingt, so effizient ist die Wirkung: Je seltener du deine Waschmaschine und den Trockner anschaltest, desto besser ist es für die Umwelt. Sei mal ehrlich, wie oft wirfst du Wäscheteile oder Textilien in die Waschmaschine, nur weil du sie ein- oder zweimal getragen hast? Sie sind weder verschmutzt noch riechen sie unangenehm. Es ist einfach nur ein Ritual, die Kleidungsstücke nach Gebrauch sofort zu reinigen. Probiere stattdessen Folgendes, um nachhaltig Wäsche zu waschen:

  • Packe das Kleidungsstück in Folie und lege es über Nacht ins Eisfach deines Tiefkühlers: Am nächsten Tag ist es wieder frisch, viele Geruchsbakterien sind vernichtet.
  • Hänge T-Shirt, Pulli oder Kleid auf einen Kleiderbügel und lass die frische Luft auf dem Balkon oder im Garten ihr Werk tun: Schon nach Stunden duftet dein modisches Must-have wieder frisch und sauber.

     

Resultat: Du sparst Waschpulver, Weichspüler und Strom, wenn du seltener die Waschmaschine anwirfst. Außerdem schonst du deine Kleidung, denn bei jedem maschinellen Wasch- und Trockenvorgang lösen sich beispielsweise Mikrofasern daraus. Langfristig betrachtet, beanspruchen viele Wäschen deine Lieblingsstücke und belasten auch noch das Abwasser.


 


Tipp 2 – Nachhaltiges Waschen heißt: Handwäsche zwischendurch

Wenn du die Umwelt entlasten möchtest, kannst du zum Beispiel Bluse oder Shirt zwischendurch per Hand waschen. Einfach im Handwaschbecken mit ein wenig Waschmittel angesetzt, lassen sich die Oberteile anschließend minutenschnell durchwalken und ausspülen. Wenn du dann auch noch auf Weichspüler verzichtest und nachhaltiges Waschmittel verwendest, hast du schon vieles richtig gemacht.

Achte beim Waschmittel aber unbedingt auf die sogenannte Euroblume: Dieses Umweltlabel ist ein internationales Gütesiegel zur Kennzeichnung von Verbraucherprodukten und wird laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in der EG-Verordnung 66/2010 geregelt.

 


Resultat: Eine Handwäsche spart Ressourcen und setzt vergleichsweise wenig Waschmittel zum Waschen ein. Gemäß der Devise DIY (Do it yourself) kannst du sogar dein eigenes Waschmittel – ganz natürlich und mit abbaubaren Duftölen – herstellen. So weißt du genau, was in das Abwasser gelangt!


 

 

Tipp 3 – Nachhaltigkeit beim Wäschewaschen heißt: Waschmaschine komplett füllen

Eigentlich ist das selbstverständlich: Es wird erst gewaschen, wenn genug Weißwäsche oder Farbiges für eine Waschmaschinenfüllung zusammengekommen ist.  Doch wer kennt das nicht: Es muss unbedingt die Lieblingsjeans sein, die zur Essenseinladung bei Freunden getragen wird und die liegt in der Schmutzwäsche. Also jagst du sie schnell durch das Kurzprogramm deiner Maschine und trocknest sie anschließend in deinem Wäschetrockner. Du weißt, dass dieses Verhalten nicht zielführend ist, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, die da heißt: Achte auf eine gefüllte Waschmaschinentrommel. Ihr Füllgewicht hängt immer vom Waschprogramm ab. Feinwäsche braucht mehr Raum, robuste Textilien wie Handtücher werden auch in größerer Menge in der Trommel sauber. Vielleicht hast du auch eine nachhaltige Waschmaschine mit einem Programm für halbe Ladungen? Auch das ist eine gute Option, um Energie, Wasser und Waschmittel zu sparen.

 


Resultat: Wenn du das Maximum der Füllmenge deiner Waschmaschine ausnutzt, wäschst du deine Wäsche nachhaltig und sparst Waschpulver, Strom und Zeit. Denn jede gefüllte Maschinenwäsche braucht Zeit zum Be- und Entladen, zum Wäscheaufhängen oder, um alles in den Trockner zu geben. Unsere Großmütter machten es uns vor: ein Waschtag pro Woche, das war genug.


 

 

Tipp 4 – Nachhaltig Wäsche waschen heißt: das richtige Waschprogramm wählen

Die Effizienz von Waschmitteln ist heute beachtlich, sodass du nur selten Wäscheteile bei 60 °C und heißer waschen musst. Tatsächlich reicht bereits ein Waschprogramm mit 40 °C, um durchschnittlich verschmutzte Textilien sauber zu bekommen. Folgende Waschprogramme und Temperaturen sind sinnvoll:

  • 30 °C bis 40 °C: Feinwäsche wie Blusen, Tops oder Wolle
  • 60 °C: Für hygienisch reine Bettwäsche, Handtücher oder Sportwäsche
  • 90 °C: Bei Bedarf für stark verschmutzte Textilien, aber mindestens halbjährlich für die Hygiene deiner Waschmaschine

 

 


Resultat: Mit niedrigeren Waschprogrammen sparst du Zeit und somit Energie. Laut Umweltbundesamt entlastest du auch die Umwelt und dein Budget. Durch die Verringerung der Waschtemperatur von beispielsweise 40 °C auf 30 °C lassen sich pro Waschgang rund 35 Prozent der Stromkosten sparen. Nachhaltiges Handeln wirkt sich also positiv auf deine Kasse aus.


 


Tipp 5 – Nachhaltig Waschen heißt: die Vorwäsche weglassen

Flecken geraten leicht auf Kleidungsstücke: Ob Kaffee, Soßen oder Fruchtsaft, sicher hast du dich auch schon darüber geärgert, wenn sie Spuren hinterlassen haben. Ein guter Grund, das Vorwäsche-Programm deiner Waschmaschine zu aktivieren? Nein, das muss nicht sein. Verwende alternativ einfach ein Fleckenspray oder behandle die Verunreinigungen mit einer Mischung aus Zitronensäure und Wasser. Auch Gallseife eignet sich als effizienter und umweltschonender Fleckenteufel. Gut vorbehandelt, kannst du dein schmutziges Kleidungsstück ohne Vorwäsche in die Waschmaschine werfen. 


 


Resultat: Verzichtest du auf das Vorwäscheprogramm und behandelst Flecken mithilfe von bewährten Haushaltsmitteln, sparst du Zeit, Strom und Waschpulver und schonst die Umwelt.


 


Tipp 6 – Nutze biologisch abbaubares Waschpulver

Angemessene Wäschepflege stellt für sich betrachtet bereits einen nachhaltigen Prozess dar, denn durch das Wäschewaschen bleibt Qualität und Wert deiner Kleidungsstücke langfristig erhalten. Wenn du nun auch noch dein Waschpulver oder seine Flüssigvariante auf nachhaltige Öko-Waschmittel zum Wäschewaschen umstellst, hast du einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz geleistet. Biobasiertes Waschmittel ist nämlich frei von Kunststoffverbindungen und reinigt deine Wäschestücke optimal mit ausschließlich pflanzlichen Tensiden, die leicht abbaubar und hautverträglich sind. Auf folgende „Zutaten“ verzichten Öko-Waschmittel:

  • Synthetische Duftstoffe
  • Enzyme
  • Phosphate
  • Füllstoffe
  • Erdölprodukte
  • Farbzusätze
  • Chlor
  • Aufheller
  • Mikroplastik
  • Konservierungsstoffe
  • Kationische Tenside

 

 


Resultat: Wäschst du deine Wäsche nachhaltig mit Bio-Waschpulver, schützt du Gewässer und leistest deinen Beitrag zum Allgemeinwohl. Dabei spielt es keine Rolle, ob du es flüssig oder in Pulverform einsetzt. Bio-Waschmittel geben prinzipiell keine schädlichen Substanzen ab. Sie sind starke Umweltschützer und eignen sich für empfindliche Personen, weil sie kaum Allergien und Hautreizungen auslösen!


 

 

Tipp 7 – Nutze nachhaltige Alternativen zu Waschpulver und Co.

Manche Vertreter nachhaltigen Waschens schwören auf Waschnüsse und Waschbälle. Was die Effizienz beider Methoden betrifft, da scheiden sich die Geister. Waschnüsse sind zwar zu 100 Prozent biologisch abbaubar, aber hartnäckigen Verschmutzungen stehen sie eher hilflos gegenüber. Wie wirken sie? Bei Kontakt mit heißem Wasser bilden sie einen Schaum, darin leisten aufgelöste Saponine die Reinigungsarbeit, sofern die Kleidungsstücke nur leicht verschmutzt sind. Die Waschkraft von Waschbällen ist ähnlich wie die der Waschnüsse, sie bestehen jedoch aus Kunststoff und haben im Inneren Mineralkugeln, die beim Kontakt mit Wasser negativ geladene Ionen abgeben. Diese beseitigen leichte Flecken oder Verschmutzungen.


 


Resultat: Waschnüsse und Waschbälle sind umweltschonende Reinigungshelfer und lassen sich beim nachhaltigen Wäschewaschen anstelle von Waschpulver einsetzen. Einschränkung: Erfahrungsgemäß eignen sie sich eher bei leichten Verschmutzungsgraden.  


 

 

Wie funktioniert Nachhaltigkeit beim Wäschetrocknen?

Wenn du nachhaltig Wäsche waschen möchtest, wirst du dich automatisch mit der Frage beschäftigen, wie nasse Wäschestücke möglichst umweltschonend getrocknet werden können.

Die beste und nachhaltigste Vorgehensweise ist: Wäsche draußen trocknenIm Freien an der Leine oder an Wäschespinnen sind deine Kleidungsstücke schnell aufgehängt. Luft, Wind und Sonne übernehmen anschließend die Arbeit und trocknen deine Wäscheteile im Nu. Wenn du keinen Garten oder Balkon besitzt, dann nutze einfach einen mobilen Wäscheständer und stelle ihn in deiner Wohnung auf. Im Sommer gelingt das Wäschetrocknen am besten vor einem geöffneten Fenster. Auf standfesten Wäscheständern oder Wandtrocknern im Bad ist sogar Platz für große Bettlaken und Co.

 

 


Hinweis: Wenn du deine gewaschene Wäsche im Freien aufhängst, sparst du jede Menge Strom. An der frischen Luft trocknet deine Wäsche effizient, zuverlässig und nachhaltig, das klappt sogar bei Frost. Zusätzlich schonst du so deine Kleidung, weil durch das Drehen der Trommel im Trockner Fasern Schaden nehmen oder schrumpfen können. Empfindliche Stoffe können zudem Löcher bekommen.